Tipps für ein smartes Zuhause

Vor 20 Jahren war ein smartes Zuhause ein reiner Luxusartikel. Heute hingegen werden uns die kleinen Helfer nachgeschmissen. Mehrere Anbieter buhlen um die Gunst von Verbrauchern. Smart ist ein großer Begriff, dabei geht es nicht nur um Komfort, dass wir Geräte mit Stimmen und Apps bedienen können, sondern es geht auch um Energie sparen sowie um Sicherheit.

Natürlich hat alles auch seinen Preis. Wer auf smarte Geräte in den eigenen 4-Wänden umstellt, lässt sein Leben zu einem Teil aufzeichnen. Wer sich damit anfreunden kann, findet im Bereich der Smart Home Produkte mehr als nur gemütlichen Komfort.

Sprache ist Smart Home

Eigentlich ist Smart Home so vieles, doch in der Regel wird es auf Sprachsteuerung  fokussiert. Mittlerweile ist in vielen Haushalten die Sprachsteuerung (über Alexa von Amazon oder Nest von Google) Standard. Schnell gewöhnt man sich daran, mit einer Computerstimme zu sprechen und Anweisungen zu geben. Fernsehen einschalten, Timer setzen, Wecker einstellen, Licht einschalten, Blick auf die Überwachungskamera … alles das geht mit nur wenigen Worten per Sprachbefehl. Es ist auch die häufigste Art, wie wir mit vernetzten Geräten interagieren.

Welchen Anbieter soll ich verwenden

Für das Smart Home im privaten Zuhause gibt es praktisch drei große Anbieter. Amazon, Google und Apple. Wobei Amazon, gefolgt von Google, der Marktführer ist. Fast alles lässt sich heute mit Sprache steuern. Von der Steckdose, der Kaffeemaschine, bis hin zur Heizung und zum Licht. Die kleinen Helfer dafür sind erstaunlich günstig. Der Einstieg in das private Smart Home Netz kann also bereits mit wenig Geld erfolgen.

Sinnvoll ist die Nutzung entweder der Amazon oder Google Technik. Die vielen kleinen smarten Zusatzgerätschaften, die sich über die Jahre ansammeln, sind meistens von beiden Herstellern steuerbar. Also sowohl über Alexa als auch Nest. Sie müssen sich nicht zwischen den beiden Sprachassistenten-Giganten entscheiden. Sie können alle Ihre Smart Home-Geräte gleichzeitig mit Google und Alexa verbinden. Verwenden Sie dann denjenigen, der für Sie am bequemsten ist, um Ihre Geräte zu steuern. Für Einsteiger ist das optimal, um das für sich beste System zu finden. Am Ende sollte aber die Entscheidung für einen von beiden erfolgen. Denn das Smart Home wird mit dem Ausbau immer komplexer. Als Beispiel dienen die smarten Glühbirnen. Jede Glühbirne bekomme eine Bezeichnung für die Sprachsteuerung, daneben können Szenen erstellt, Glühbirnen zusammengefasst werden und sogar ganze Zeitsteuerungen erfasst werden. Selbst in einem Haushalt mit nur 20 Glühbirnen, kann das schnell ein ziemlich komplexes Konstrukt werden.

Die Kunst beim Smart Home liegt darin, alles einfach zu halten. Manchmal schwieriger als gedacht …

Statt smarte Glühbirnen lieber smarte Schalter

Tipp: Mit intelligenten Schaltern können Sie den Wandschalter weiterhin als Ein/Aus-Schalter verwenden. Umgekehrt verliert eine intelligente Glühbirne ihre Intelligenz, wenn jemand den Wandschalter ausschaltet.

Wenn Sie sich zwischen diesen beiden Möglichkeiten entscheiden müssen, ist es in der Regel besser, einen intelligenten Schalter zu verwenden. Wenn Sie jedoch bereit sind, ein wenig mehr auszugeben, können Sie sowohl intelligente Schalter als auch intelligente Glühbirnen gleichzeitig verwenden. Smarte Glühbirnen haben viele Vorteile. Sie lassen sich nicht nur mit Sprache Ein/Ausschalten, sondern auch mit einem einfachen Sprachbefehl dimmen oder sogar farblich anpassen (sofern die Funktion verfügbar ist). Es gibt voreingestellte Szenen (mit Namen wie Savannen-Sonnenuntergang und Arktisches Polarlicht), bei denen jede Glühbirne auf eine eigene Farbe eingestellt ist. Die Kombination der Farben zusammen ergibt einen spektakulären Effekt.

Akzeptanz beim Partner und der Familie

Smart Home ist Komfort pur, kostet aber auch Privatsphäre. Die Geräte sind mit Hochleistungsmikrofonen ausgerüstet, die 24 Stunden am Tag aufzeichnen können und auf Sprachbefehl reagieren. Ganz so sicher ist die smarte Technik dann aber doch noch nicht. Es ist für einen Hacker relativ einfach, Zugriff auf die Mikrofone zu nehmen und mitzuhören. Zudem ist unklar, wie sich Google und Amazon an die Datenschutzrichtlinien halten. Wer mit einem Partner oder eine Familie zusammenwohnt, sollte die Anschaffung also zunächst in Ruhe besprechen und auch die Nachteile erwähnen.

Sicherheit

Wer smarte Türschlösser einsetzt, die übrigens einen tollen Komfort bieten, sollte Vorsicht walten lassen. Smarte Türschlösser sind von Hacker leicht zu manipulieren. Einige Rückversicherer warnen vor der Nutzung. Unter Umständen wird es damit Einbrechern leichter gemacht. Es könnte auch sein, dass Versicherungen ihre Leistungen im Schadensfall kürzen.

Auf der anderen Seite lässt sich über Smart Home auch der Fernseher und das Licht (sowie Rollo und Co.) aus der Ferne steuern. Sie sitzen unter Palmen und schalten einfach das Licht in ihrer Wohnung, die ein paar tausend Kilometer entfernt ist, ein. So wird signalisiert, dass jemand zu Hause ist. Ein Pluspunkt für die Sicherheit im Urlaub.

Zur Sicherheit gehört auch, nur Produkte von bekannten Herstellern zu erwerben. Viele No-Name Hersteller liefern günstige Technik, die über Alexa und eigene Apps steuerbar ist. Allerdings bleibt dabei auch immer fraglich, welche Daten übermittelt werden und wie hoch der Missbrauch ist. Auch neue Startups, die über Crowdfunding neue smarte Technik präsentieren, sollten zunächst gemieden werden. Meistens werden die Produkte nicht weiter entwickelt oder das Unternehmen verschwindet wieder vom Markt. Setzen Sie also ganz klar nur auf die Marktführer wie Google und Amazon und bekannte Hersteller.

Passwörter
Smart Home hat heute jeder und die Technik ist immer noch einfach zu hacken. Es gibt Hacker, die machen sich einen Spaß daraus, und schalten einfach mal die Heizung hoch, den Fernseher ein und so weiter. Am Ende kann das eine teure Party werden. Passwörter sollten daher regelmäßig geändert werden. Uralt Router sind schleunigst zu ersetzen.

Stromnetz für Smart Home nutzen

Es gibt zum Beispiel Lichterketten oder Lampen für den Garten, die über Solar oder Batterie verfügen und auch smarte Funktionen haben. Wann immer es geht, sollten Sie beim Smart Home aber auf Batterien und Solar verzichten und die Geräte an eine konstante Stromquelle anschließen.

Intelligente Thermostate sind der Renner

Ein typisches Haus gibt fast die Hälfte seiner Energierechnung für Heizung und Kühlung aus. Intelligente Thermostate sind darauf ausgelegt, einen großen Teil davon einzusparen. Wie viel Sie sparen können, hängt von Ihren aktuellen Gewohnheiten ab, aber ein intelligenter Thermostat ist ein intelligentes Produkt, das das Potenzial hat, sich selbst zu amortisieren.

Was Sie beachten sollten

Vertrauliche Sachen am Rechner und Online-Bankgeschäfte sollten Sie immer nur über einen LAN Zugang abwickeln. Der Computer sollte also mit einem LAN-Kabel an den Router angeschlossen sein. Die drahtlose Technologie hat in den letzten Jahren große Fortschritte gemacht, aber es kommt immer noch häufig zu Problemen mit Signalstörungen oder der Reichweite. Zudem ist WLAN nicht wirklich sicher und Daten könnten unter Umständen abgefangen werden. Wenn Sie die volle Bandbreite nutzen möchten, empfehlen wir immer einen kabelgebundenen LAN-Zugang.

Smart Home funktioniert nur, wenn der Internetzugang funktioniert. Ist die Internetverbindung blockiert, fällt auch das Smart Home zusammen. Daher sollte die Funktionsweise immer so ausgerichtet sein, dass alles auch Offline bedient werden kann.