Wie Schweißerschutzkleidung vor thermischen und mechanischen Gefahren schützt

Wie Schweißerschutzkleidung vor thermischen und mechanischen Gefahren schützt

Schweißerarbeiten sind oft strapazierend und können große Belastungen für den Körper bedeuten. Besonders thermische und mechanische Belastungen stellen hierbei ein langfristiges Risiko für die Arbeitnehmenden dar. Nicht nur die Auswahl der passenden persönlichen Schutzausrüstung, sondern auch die richtige Pflege und Wartung der Kleidung sind dabei essenziell für langanhaltenden Schutz.

Ausrüstungsbestandteile

Die Schweißerschutzkleidung besteht aus mehreren Komponenten, die meist jedoch nur in ihrer Gesamtheit einen vollständigen Schutz versprechen können. Die verschiedenen Arten der Schutzkleidung umfassen:

  • Schweißerjacken:
    Sie schützen Oberkörper und Arme während der Schweißerarbeiten.
  • Schweißerhosen:
    Durch sie werden Beine vor Hitze und Funkenflug bewahrt.
  • Schweißeroveralls:
    So können der Oberkörper und die Gliedmaßen vor Schaden geschützt werden.
  • Schweißerkapuzen:
    Hierbei werden Kopf, Nacken und Gesicht vor Gefahrstoffen und Hitze abgeschirmt.

Zusätzlich sind weitere Ausrüstungsgegenstände Teil der persönlichen Schutzkleidung. Dazu gehören:

  • Schutzbrillen:
    Sie können die Augen vor UV-Strahlung und spritzenden Metallelementen schützen.
  • Gehörschutz:
    Beim Schweißen entstehen zumal hohe Lärmbelastungen, die auf Dauer dem Gehör schaden. Daher sollte während des Schweißens immer ein passender Gehörschutz getragen werden.
  • Schweißerhelm:
    Der Umgang mit schwerem Metall und ähnlich fordernden Materialien erfordert häufig einen zusätzlichen Kopfschutz, um Mitarbeitende vor schweren Kopfverletzungen und anderen physischen Traumata zu bewahren.
  • Lederschürze:
    Neben Overalls oder Hosen bieten sie ergänzenden Schutz vor Hitze, Flammen oder Schweißspritzern.

Funktionen der Schutzkleidung

Effektive Schutzkleidung bietet einen umfangreichen Schutz vor Gefahren oder Unfällen am Arbeitsplatz – beim Schweißen stellen vor allem thermische und mechanische Belastungen auf Dauer ein Gesundheitsrisiko für Mitarbeitende dar. Deshalb ist Schweißerschutzkleidung auf jene Strapazen ausgelegt.

Thermischer Schutz

Beim Schweißen entstehen mitunter hohe Temperaturen und gegebenenfalls auch Flammen. Das bedeutet, dass Arbeitende in diesem Bereich alltäglich Hitze, Funkenflug oder auch direktem Flammenkontakt ausgesetzt sind. Zumal können durch Schweißen auch Metallspritzer entstehen, die unter anderem schwere Verbrennungen und dauerhafte Schäden verursachen können.

Hitzeschutzkleidung besteht daher aus einem hohen, hitzebeständigen Baumwollanteil und einem dichten Aramidgewebe, das vor Flammen, Kontakthitze, UV-Strahlung, Funkenflug oder auch vor heißen Gasen und Dämpfen schützt. Einige Schutzanzüge sind daher zusätzlich mit Metall beschichtet, üblicherweise handelt es sich dabei um einen Aluminiumauftrag.

Mechanischer Schutz

Nicht nur extreme Temperaturen und Gase stellen ein Gesundheitsrisiko dar, sondern auch mechanische Belastungen, die Schweißertätigkeiten mit sich bringen. Dazu gehören beispielsweise:

  • Zug- und Druckbelastungen
  • Biegebelastungen
  • Scherbelastungen
  • Schlagbelastungen
  • Ermüdungsbelastungen
  • Torsionsbelastungen

Hochwertige Schutzkleidung ist speziell darauf ausgelegt, solchen Belastungen zu widerstehen. Dabei spielt auch hier der hohe Baumwollanteil eine entscheidende Rolle. Außerdem sorgt dieses weiche, atmungsaktive Material zusätzlich für erhöhten Tragekomfort und fördert das persönliche Wohlbefinden während dieser schweren körperlichen Arbeit.

Pflege und Wartung

Ein vollständiger Schutz ist jedoch nur gegeben, wenn die Ausrüstung vollständig und in unversehrtem Zustand getragen wird.

Damit die Ausrüstung zudem möglichst langlebig ist und angemessenen Schutz bieten kann, muss sie richtig gepflegt und gewartet werden. Dazu gehören die folgenden Maßnahmen:

1. Regelmäßiges Waschen

Um Schmutz und Verunreinigungen zu entfernen, sollte die Schutzkleidung regelmäßig gewaschen werden. Dazu gehört jeweils eine angemessene Behandlung des entsprechenden Materials, über die sich vorher eingehend informiert werden sollte.

2. Vermeiden von Bleichmitteln

Aggressive Chemikalien wie Bleichmittel können das Material der Schutzkleidung angreifen. Dabei können nicht nur die Farben verblassen, sondern eventuell auch der Schutz der Ausrüstung gemindert werden.

3. Richtiges Trocknen

Neben der richtigen Waschverfahren gehört auch das Lufttrocknen zur bestmöglichen Behandlung der Schutzkleidung. Sie garantiert, dass die Fasern nicht unnötig strapaziert oder geschädigt werden und das Material langfristig wirksam bleibt.

4. Reparaturen

Nach einer Reinigung sollte die Schutzkleidung stets auf Löcher oder Risse überprüft werden. Beschädigtes Material mindert einen effektiven Schutz und kann das Verletzungsrisiko am Arbeitsplatz erhöhen.

5. Ersatz von beschädigten Teilen

Sollte die Schutzkleidung Makel aufweisen, gilt es, diese umgehend reparieren zu lassen oder gegebenenfalls Teile der Ausrüstung zu ersetzen. Selbst unscheinbare Elemente wie Reißverschlüsse oder Manschetten können bei Beschädigung ein Gesundheitsrisiko bedeuten.

Es sollte außerdem darauf geachtet werden, dass die Schweißerschutzkleidung stets als solche zugelassen ist und den aktuellen Standards entspricht.

Anforderungen und Auswahl

Schweißerschutzkleidung muss gewisse Mindestanforderungen erfüllen, die nach DIN EN ISO 11611 genormt sind. Es ist wichtig, dass die Arbeitsschutzkleidung und alle Ausrüstungsteile diesen Standards entsprechend zertifiziert sind.

Bei der Auswahl der richtigen Schutzkleidung steht selbstverständlich Sicherheit im Vordergrund, aber auch Tragekomfort ist dabei nicht außer Acht zu lassen. Um die optimale Ausrüstung für Mitarbeitende auszuwählen, sind einige Aspekte zu beachten:

  1. Arbeitsumfeld: Das verwendete Schweißerverfahren, die Materialien und die jeweiligen Arbeitsbedingungen können die Auswahl der passenden Arbeitsschutzkleidung beeinflussen und sollten daher vorher bedacht werden.
  1. Material: Hochwertiges Material der Schutzkleidung ist entscheidend für die Schutzwirkung der Ausrüstung. Ein hoher Baumwollanteil von 98 % ist hierbei üblich, welcher vor Hitze, Feuer, Statik, Chemikalien und Störlicht wirksam ist.
  2. Richtige Passform: Wie jede Ausrüstung sollte auch Schweißerschutzkleidung für alle Mitarbeitenden passend und möglichst bequem sein. Andernfalls kann die Bewegungsfreiheit eingeschränkt oder sogar zusätzliche Belastung verursacht werden.
  3. Sicherheitsstandards: Schutzkleidung sollte immer den aktuellen Normen und Vorschriften entsprechen, um allen Arbeitnehmenden einen wirkungsvollen Schutz versprechen zu können.
  4. Vollständiger Schutz: Für alle Arbeitskräfte einen hochwertigen Schutz zu garantieren, hat höchste Priorität. Da Schweißerarbeiten mit vielen Risiken und Gefahren für die Gesundheit einhergehen, sollte stets darauf geachtet werden, dass die Ausrüstungsgegenstände den Körper vollständig bedecken und ausschließlich in unbeschädigtem Zustand gebraucht werden.

Fazit

Schweißerschutzkleidung dient vor allem dem Schutz vor mechanischen und thermischen Gefahren am Arbeitsplatz. Wenn sie korrekt gepflegt und gewartet wird, schirmt sie nachhaltig und wirkungsvoll vor Hitzeschäden, Flammen, Funkenflug oder Schlagverletzungen ab.

Da eine effektive Handhabung der Ausrüstungsgegenstände einiges umfasst, kann es für Unternehmen wesentlich Zeit- und Kosteneffektiver sein, die Beschaffung und Instandhaltung solcher Schutzkleidung einem fachkundigen Mietwäschedienstleister zu überlassen!