Deutsche Umwelthilfe schlägt Alarm: Unsachgemäße Entsorgung von Boilern und Warmwasserspeichern verschärft Klimaproblematik
Eine kürzlich durchgeführte Untersuchung der Deutschen Umwelthilfe (DUH) hat ergeben, dass alte Boiler und Warmwasserspeicher oft unsachgemäß entsorgt werden, wodurch erhebliche Mengen klimaschädlicher Gase freigesetzt werden. Die Studie, die Umfragen unter Handwerkskammern, öffentlichen Entsorgern, Recyclingbetrieben und Behörden umfasste, zeigt, dass rund die Hälfte der bei Renovierungen demontierten Geräte noch immer FCKW enthalten. Diese werden häufig illegal über Schrotthändler entsorgt, was die Freisetzung dieser Substanzen in die Atmosphäre zur Folge hat.
Laut Berechnungen der DUH führt dieser Missstand zu einer jährlichen zusätzlichen Belastung der Atmosphäre mit bis zu 3 Millionen Tonnen CO2-Äquivalenten. Die Organisation fordert daher eine Verschärfung der Vorgaben im Elektrogesetz und eine stärkere Einbindung der Handwerksbetriebe in die korrekte Entsorgungspraxis. Ebenso müssten die Vollzugsbehörden der Bundesländer stärkere Kontrollen zur Entsorgungspraxis umsetzen.
Barbara Metz, Bundesgeschäftsführerin der DUH, kritisierte die derzeitige Praxis: „Es ist besorgniserregend, dass ausgediente Boiler und Warmwasserspeicher oft nicht den Weg in geeignete Recyclinganlagen finden, sondern auf dem Schrottmarkt landen. Dies hat verheerende Auswirkungen auf das Klima. Wir fordern daher Umweltministerin Steffi Lemke auf, das Elektrogesetz anzupassen und Handwerksbetriebe zur korrekten Rücknahme und Entsorgung dieser Geräte zu verpflichten.“
Die Rückmeldungen aus der DUH-Umfrage zeigen, dass viele Boiler und Warmwasserspeicher derzeit nicht gemäß den gesetzlichen Vorgaben über Wertstoffhöfe entsorgt werden. Vielmehr ist ein Mangel an Wissen über die korrekte Entsorgungspraxis unter den Handwerkskammern und einigen kommunalen Entsorgern verbreitet.
Thomas Fischer, Leiter der Kreislaufwirtschaft bei der DUH, betonte die breiteren Auswirkungen dieser Praxis: „Jedes Jahr landen unzählige Tonnen Elektroschrott in Autoschreddern, ohne die vorgeschriebene Behandlung, was zur Freisetzung von Schadstoffen führt. Dies betrifft nicht nur Boiler und Warmwasserspeicher, sondern auch andere Geräte, die schädliche Chemikalien enthalten, wie Kühlschränke und Bildschirme. Die Vollzugsbehörden müssen ihre Verantwortung wahrnehmen und die rechtlichen Vorgaben konsequent durchsetzen, um weitere Schäden zu vermeiden.“
Diese Erkenntnisse unterstreichen die dringende Notwendigkeit, die Entsorgungspraktiken für Elektrogeräte zu überdenken und strengere Regulierungen sowie Überwachungen einzuführen, um den Beitrag solcher Praktiken zur Klimakrise zu minimieren.
Text basiert auf einer Pressemitteilung von: Deutsche Umwelthilfe e.V.